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  2017•189 - T E X T:

der Bischof fragt, ist es für einen Priester
eigentlich stets selbstverständlich, dass
er überlegt: Habe ich gewichtige Gründe,
Nein zu sagen. Und die habe ich nicht
wirklich gefunden. Außer der Tatsache,
dass ich eigentlich jetzt sehr lange mit
dem Blick auf die Kirchengeschichte unterwegs
war.
Werden Sie künftig noch Gelegenheit
haben, ihrem wissenschaftlichen Forschungsdrang
nachzugeben? Oder wird
das Amt sämtliche Kräfte bündeln?
Köster: Meine Entscheidung hat positiv
beeinflusst, als Privatdozent weiter
an der Fakultät bleiben zu können. Das
werde ich nicht in einem Riesenumfang
machen können, aber zwei Stunden in
der Woche sind geplant. Das ist ein Teil
der Absprache, die ich mit dem Bischof
getroffen habe. Der Kontakt mit den Studierenden
und mit deren Fragen, das
befruchtet – jedenfalls ist das die Hoffnung
– auch das Tun hier im Generalvikariat.
Man lebt ja mit den Gesprächen
und Fragen. Und das sind ganz wichtige
Denkprozesse auch für einen selber. Dass
ich mich nicht nur in diesem System Generalvikariat
bewege, sondern auch ein
Stückchen außerhalb.
Dann wird es ja doch noch etwas mit dem
Professorentitel?
Köster: (lacht) Das glaube ich jetzt mal
nicht. Das ist eine ganz andere Frage. Das
möchte ich auch gar nicht. Mir geht es
eher um den konkreten Kontakt mit den
Studierenden. Im Wintersemester werde
ich eine Veranstaltung übernehmen, ein
sogenanntes Modulforum. Und, was mich
natürlich freut: Ich bin meiner Heimat,
dem Münsterland, sehr verbunden und
sehr gerne hier. Und das war natürlich
jetzt auch noch mal ein Reiz. So schön
Österreich auch ist. Ich liebe die Alpen,
aber hierbleiben zu können, ist auch sehr
schön.
Wie groß sind denn die Fußstapfen, in
die sie jetzt treten, und die Ihnen Ihr Vorgänger,
der Generalvikar Norbert Kleyboldt,
hinterlässt? Dessen Biografie ist
ja auch mit Rheine verbunden, weil er ja
als Kaplan in St. Ludgerus im Schotthock
gewirkt hat.
Köster: Der kennt mich auch schon aus
dieser Zeit. Obwohl er ja auf der anderen
Seite der Ems war, in St. Ludgerus, wo in
Rheine ja schon immer eine Grenze verlaufen
ist. Es sind sehr große Fußstapfen,
weil er unglaublich viel Erfahrung mitbringt,
in vielen Dingen ein sehr kluges
Maß hat und kluge Entscheidungen gefällt
hat. Ich kann nur hoffen, da hineinzuwachsen
und brauche dazu auch jetzt
noch seine Hilfe und auch die Hilfe der
vielen guten Mitarbeiter hier im Haus.
Das wird ein langsamer Prozess sein,
weil ich ganz von außen komme, und das
hat er ja auch so gewollt. Ich werde ganz
eigene Sichtweisen mitbringen und werde
auch von außen auf das System schauen.
Und trotzdem werde ich noch vieles
lernen dürfen und müssen.
Bischof Genn hat ja das Amt als eines der
herausforderndsten bezeichnet, das es in
einem Bistum gibt. Was macht die Aufgabe
so anspruchsvoll? Man hört ja gelegentlich,
dass der Generalvikar immer
dann, wenn es hart wird, Ausputzer für
den Bischof spielen muss.
Köster: Das ist aber, glaube ich, nur der
geringere Teil der Aufgabe. Konfliktfälle

  2017•189 - F A C T S:

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Biografie••Bischof••Bischof getroffen••Bistum••Blick
Das möchte••Das werde••Dass ich••Dessen••Dingen
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Norbert
Obwohl
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Wintersemester••Woche


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