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  2017•123 - T E X T:

ANFANG DER HUMANISTISCHEN BILDUNG

1915
Über 100 Jahre haben sich die Bildungsziele
„religiöse Erziehung“, besonders im
Elementarschulwesen grundgelegt, und
„Nationalerziehung“, besonders im höheren
Schulwesen angestrebt, erhalten, sie
sind sogar während des 19. Jahrhunderts
verstärkt worden. Das haben vornehmlich
zwei historische Ereignisse begünstigt:
Einmal war es die Revolution von 1848,
die wegen ihrer radikaldemokratischen
und sozialrevolutionären Ideen von der
staatlichen Obrigkeit als „anarchistisch“
verurteilt wurde, als Rädelsführer galten
die Studenten und (Volksschul-)Lehrer.5
Die Reaktion des preußischen Kultusministers
Karl Otto von Raumer waren die
„Preußischen Regulative für das Volksschul-,
Präparanden- und Seminarwesen“
von 1854 (sog. Stiehlsche Regulativa:
„Schule der Untertanen“), die die
Jugend strenger als bisher in christlicher
und vaterländischer Gesinnung erziehen
sollten.
Das zweite Ereignis war der Sieg über
Frankreich 1870/71 und die Gründung
des Deutschen Reiches. Otto von Bismarck
unterstellte das Schulwesen, das
bis 1872 im preußischen Kulturkampf
lag, der staatlichen Aufsicht. Seit Einführung
des dreigliedrigen Schulsystems
(Volksschule, Realschule, Gymnasium)
wurden zwar die Bildungschancen für
die Jugend verbreitert, aber das humanistische
Gymnasium blieb einer schmalen
Elite vorbehalten – gegen die ursprüngliche
Intention Humboldts.
So erkennt der Leser wiederum die zwei
Bildungsziele von 1815: „religiöse Erziehung“
und „Nationalerziehung“, sie
spitzten sich allerdings 1915 dramatisch
zu. Die Erziehungsziele der Schüler waren
auf deutsch-nationales Denken und
Handeln gerichtet, konzentriert auf die
Person Kaiser Wilhelms II., und auf ein
uneingeschränktes Gottvertrauen, das
alles Denken und Handeln von „Gottes
Gnaden“ abhängig machte. Gott und Kaiser
wurden zur sakrosankten Einheit,
wie Richard Dehmel, einer von vielen Intellektuellen,
ausrief: „Der Kaiser, der die
Flotte schuf, der steht mit Gott im Bunde“.
Humboldts Ziel einer „Nationalerziehung“
wich einer deutsch-nationalen
Überhöhung mit chauvinistischen Zügen.
Das deutsche Kaiserreich prägte das allgemeine
Volksdenken durch ein vollendetes
Gottesgnadentum und mit dem Fieber
nationalistischer Großmannssucht.
In Rheine folgte die allgemeine Schulpolitik
diesen beiden Bildungsideen:
1909 wurde das Gymnasium Dionysianum
am jetzigen Standort errichtet und
zwei Jahre später wurde die Gymnasialkirche
eingeweiht. Die Religion bekam
seit den Stiehlschen „Regulativa“ und
der Einrichtung des Dionysianums zum
Vollgymnasium (1861) einen sehr hohen
Stellenwert. Auch an Sonntagen wurde
Religionsunterricht erteilt, in dem Episteln
und Evangelien den Schülern erläutert
wurden.
Das Ziel „Nationalerziehung“ war Aufgabe
eines intensiven gymnasialen Unterrichts,
von der Didaktik aller Jahrgangsstufen bis
hin zum Abitur. Garant war Dr. Anton Führer

5In der Jugendliteratur gilt als Vertreter
dieser 1848er Revolution die Figur des
Klekih-petra, des „Lehrers“ Winnetous,
vgl. Karl May: Winnetou I, Bayersche Verlagsanstalt,
Bamberg 1953, S. 93-129.

  2017•123 - F A C T S:

ANFANG••Abitur••Anton••Aufgabe eines••Aufsicht
BILDUNG 1915 Über••Bayersche••Bildungschancen••Bildungsideen: 1909
Bildungsziele „religiöse••Bismarck unterstellte••Bunde“. Humboldts
Dehmel••Denken••Deutschen••Didaktik••Dionysianum am••Dionysianums
Einführung des••Einheit, wie••Einrichtung••Episteln und••Ereignis••Ereignisse
Erziehungsziele••Erziehung“••Erziehung“ und••Evangelien
Fieber nationalistischer••Figur••Führer 5In
Garant••Gesinnung••Gottvertrauen••Großmannssucht. In••Gründung des
Gymnasialkirche eingeweiht••Gymnasium••Gymnasium) wurden
HUMANISTISCHEN••Handeln••Humboldts. So
Ideen••Intellektuellen, ausrief
Jahre••Jahrgangsstufen••Jahrhunderts verstärkt••Jugend••Jugendliteratur
Kaiser••Kaiser wurden••Kaiserreich••Kulturkampf lag
Kultusministers Karl
Leser
Obrigkeit
Raumer••Reaktion••Realschule••Regulativa: „Schule••Regulative••Reiches
Religion••Revolution••Rheine••Richard••Rädelsführer
Schulpolitik diesen••Schulsystems (Volksschule••Schulwesen••Schüler••Schülern
Seminarwesen“ von••Sonntagen••Standort••Stiehlsche••Stiehlschen••Studenten
Unterrichts, von••Untertanen“)
Verlagsanstalt, Bamberg••Vertreter dieser••Volksschul-)Lehrer.5 Die
Volksschul-, Präparanden-
Wilhelms••Winnetou••Winnetous, vgl
Zügen. Das


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