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  2016•202 - T E X T:

In Memoriam

Er war der älteste Dionysianer

Am 2. Juni ist der in Ochtrup geborene Prälat Hermann Scheipers im 103. Lebensjahr verstorben. Der älteste noch lebende ehemalige Dionysianer, der das Gymnasium in Rheine von 1923 an besuchte und dort 1932 seine Reifeprüfung ablegte, schaut auf ein ungewöhnliches Leben zurück, das er in seiner 1997 erschienenen Autobiographie treffend als Gratwanderung beschrieben hat. Mit dem Untertitel "Priester unter zwei Diktaturen" ist die Lebensgeschichte eines Mannes zusammengefasst, der seinem priesterlichen Auftrag zeit seines Lebens mit außergewöhnlicher Tapferkeit und Konsequenz treu geblieben ist. Nach dem Theologiestudium in Münster und der pastoralen Ausbildung in Schmochtitz bei Bautzen wurde er am 1. August 1937 im St. Petri Dom in Bautzen zum Priester geweiht. Seine erste Kaplanstelle trat er im sächsischen Wermsdorf-Hubertusburg an. Wegen seines seelsorgerischen Einsatzes für polnische Zwangsarbeiter wurde er im Oktboer 1940 verhaftet und im März 1941 in das KZ Dachau eingeliefert. Es ist wohl nur der mutigen Intervention seiner Zwillingsschwester Anna im Reichssicherheitshauptamt in Berlin zu verdanken, dass er - und viele andere Priester - im August 1942 vor der Vergasung gerettet wurden. Dass die entwaffnende Wirkung des Eispruchs seiner Schwester wohl darauf zurückzuführen war, dass sie ihren Vater mit einem energischen "Sitten bliewen" davon abhielt, sich mit beschwichtigenden Erklärungen des Gestapomitarbeiters zufriedenzugeben, pflegte Hermann Scheipers stets höchst vergnügt zu erzählen. Im April 1945 gelang Scheipers die Flucht aus dem KZ Dachau und die Heimkehr nach Ochtrup. Nach einem kurzen Dienst als Kaplan in St. Josef in Gronau kehrte er 1946 in das Bistum Dresden-Meißen zurück.

Seit 1983 verbrachte Hermann Scheipers seinen Ruhestand in seiner westfälischen Heimat, seit vielen Jahren in seiner Geburtsstadt Ochtrup. Von Ruhestand konnte nicht die Rede sein, war der - mit vielen kirchlichen und staatlichen Ehrungen ausgezeichnete - Hermann Scheipers doch als Zeitzeuge auf vielen Foren, so zum Beispiel in Pfarrgemeinden und Schulen. ein gern gesehener Gast. An seiner Alma Mater, dem Dionysianum, hat er bis weit in seine zehnte Lebensdekade hinein immer wieder Schülern die Geschichte seines Lebens erzählt. Hermann Scheipers trat den Jugendlichen nicht mit dem Pathos des Helden gegenüber, sondern mit der inneren Freiheit und Klarheit eines Zeit- und Glaubenszeugen, der nicht bestimmte Abschnitte seines Lebens zu verbergen oder geradezubiegen hatte, sondern guten Gewissens seine ganze Vita offenlegen konnte. Das Gymnasium Dionysianum und der Verein Alter Dionysianer werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

  2016•202 - F A C T S:

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