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  2015•098 - T E X T:

Mit der möglichen Rückkehr an die Schule
war Hermann Rosenstengel gar nicht
einverstanden. „Mir fehlt der Schützengraben
oder das Massengrab! Der ganze
Sennebetrieb hängt mir zum Halse heraus,
da ich unter meinen nervösen Kopfschmerzen
und Beklemmungen mehr
leide als dulde.... Mein Fußleiden ist dasselbe;
Garnison-Etappen-dienstunfähig“.
Und deutlich registrierte Hermann Rosenstengel
im Herbst 1915 den Wandel
der allgemeine Stimmung: „Die große
Begeisterung im Volke ist dahin, die Unzufriedenheit
wächst langsam, aber stetig,
selbst der Gottesglaube hat .. einen
schweren Stoß bekommen.“ Zu Weihnachten
1915 schrieb ihm sein Schulleiter:

Dr. Anton Führer den 19. Dez. 15.
Gymnasialdirektor
Rheine i. W.
Verehrter Herr Kollege !
Besten Dank für Ihren freundlichen, inhaltsreichen Brief und Ihre Glückwünsche zum Jahreswechsel,
die ich hierdurch herzlich erwidere, zugleich auch im Namen meiner Frau und
Töchter. Die bevorstehenden Festtage werden wir im Gegensatz zu früheren Zeiten in kleinem
Familienkreis verbringen, und unsere Gedanken werden in die Schneegefilde Rußlands
und zu den Schützengräben im Westen schweifen, wo man sich ebenso wie bei uns nach Frieden
sehnt. Für viele Andere wird es traurige, tränenreiche Festtage geben. Und doch müssen
wir den fürchterlichen Krieg fortsetzen und unsere Friedenssehnsucht unterdrücken, weil zu
viel für uns auf dem Spiele steht; wir müssen durchhalten, koste es, was es wolle, selbst wenn
noch ein drittes Weihnachtsfest im Kanonendonner gefeiert werden muß. Gottseidank ist
unsere Lage so, daß wir an einem glücklichen Ausgang nicht zu zweifeln brauchen.
Von meinen Söhnen habe ich befriedigende Nachrichten, im Osten klagt man über Kälte, Im
Westen über Nässe. Im übrigen scheint überall ein Stillstand in den Kämpfen eingetreten zu
sein, und mit Spannung wartet man, wo es demnächst mit neuer Kraft wieder losgeht. Zwei
unserer jüngeren Kollegen sind in den schneebedeckten Bergen Serbiens, Tinnefeld und Runte,
schreiben zwar von gewaltigen Anstrengungen, schrecklichen Wegen u. dgl., aber sonst
recht zufrieden. Olim meminisse iuvabit ! (Einst werden wir uns gerne erinnern !) Bentrup
ist im Schützengraben zwischen Maas u. Mosel, ebendort auch Schmidfranz. Dr. Niggetiet
war kürzlich hier auf Urlaub und sah gut aus; der Abschied ist sicherlich seinen Eltern diesmal
doppelt schwer geworden. Hackemann erholt sich im Lazarett langsam von der Gasvergiftung
und soll demnächst auch in ein Sanatorium. Bonse ist nur garnisondiensttauglich
und wird demnächst zur Brückenbewachung verwandt. Demgegenüber haben Sie es doch
besser. Busch ist jetzt an der Front im Elsaß.
Wir hier, die Hinterbliebenen, sind in diesen Tagen mit der bekannten Beschäftigung der
Weihnachtszeugnisse tätig und machen den Eltern auch recht wenig Freude. Unsere Ferien
aber dauern diesmal bis 11. Jan., also recht lange. Ich will sie zu Privatarbeiten nutzen, wobei
man alle Leiden der Zeit am besten vergißt.
Nun wünsche ich Ihnen ein recht glückliches Weihnachtsfest und zum neuen Jahre Glück und
Segen und verbleibe mit bestem Gruß Ihr ergebener
Dr. Führer.

  2015•098 - F A C T S:

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