2015•129 - T E X T:
(1648, 1871, 1919, 1940, 1945) ihre
Zugehörigkeit zu Frankreich/Deutschland
wechselte.
Die Stipendiatin führte weiter aus, dass
das Studiensystem im benachbarten
Frankreich sowohl in den öffentlichen Institutionen
(Regelstudiendauer: 3 Jahre)
als auch in Privatschulen (Regelstudiendauer:
4-5 Jahre) ein gewöhnungsbedürftiges
Punktesystem im Vergleich zum
deutschen Notensystem beinhaltet. An
Stelle der hier bekannten Schulnoten von
1 bis 6 werden dort Punkte im Bereich
von 20 bis 0 in nichtlinearer Zuordnung
vergeben. Beispielsweise entspricht eine
Punktzahl von 20-16 einer Note 1,0 oder
13,5 Punkte einer Note 2,0 aber 10 Punkte
noch einer Note 4,0.
Auch über das Berufsleben in Frankreich
gab die Vortragende interessante Fakten
zur Kenntnis: Im Jahr 2000 wurde die
35-Stunden-Woche eingeführt, zusätzlich
zu den 2,5 Urlaubstagen pro Monat werden
noch weitere 10 Reduktionstage pro
Jahr anerkannt und der berufsübergreifende
Mindestlohn beträgt zurzeit 9,35
Euro/Stunde (1.445,38 Euro/Monat).
Als lebensnahe kulturelle Unterschiede
nannte Linda Grotholt aus ihrer Erfahrung
u. a. ein scheinbar undefinierbares
Mülltrennungs-System in Frankreich und
eine abweichende Bedeutung des Zebrastreifens,
der auf Frankreichs innerstädtischen
Straßen einen Autofahrer trotz
wartender Fußgänger kaum zum Anhalten
bewegt.
In einem abschließenden Sprach-Quiz
konnten die versammelten ehemaligen
Abiturienten des Gymnasium Dionysianum
ihre Kenntnisse des immer noch gesprochenen
Saarländer Dialekts testen,
indem die Referentin sie die Übersetzung
solcher Ausdrücke, wie „es pressiert
mich“, „do sinnse dussma“, „Däätz“ und
„Troddwa“ erahnen ließ.
Voraussichtlich im Sommer 2015 wird
Linda Grotholt ihr deutsch-französisches
Studium mit einem deutschen Bachelor
und der französischen ‚Licence’ abschließen.
Dafür und für ihre weitere
berufliche Zukunft wünschte der VADVorsitzende,
Dr. Dirk Terhechte, ihr weiterhin
viel Erfolg. Das Farbenfest klang
traditionell in feucht-fröhlicher Runde
beim Restaurant Beesten aus, wo sich
den VAD-Mitgliedern und Gästen noch
weitere Gelegenheit zum Austausch mit
der Stipendiatin bot.
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