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  2013•016 - T E X T:

in diese verrückte Familie aufgenommen
worden als großer Bruder und die Kinder
und die Betreuer haben auch schon ihren
Platz in meinem Herzen gefunden.
Da ich auch gerade direkt im Projekt lebe,
Tür an Tür mit den Kindern, ist der Umgang
auch sehr intensiv, meistens ist es
schwer, bei 8 Stunden Arbeit zu bleiben.
Es ist echt ein Spagat zwischen Privatsphäre
und meiner Arbeit hier, aber ich
glaube, ich habe jetzt so meinen Rhythmus
gefunden, man lernt sich hier schon
besser kennen. Deshalb lege ich auch
darauf Wert, an den Wochenenden viel
zu reisen und das geht hier in Rumänien
am besten per Anhalter. Ich bin sogar
schon auf einem Pferdekarren aus einem
kleinen Dorf mit Freunden getrampt und
habe schon eine ganze Reihe von Abenteuern
erlebt. Gerade Freiwillige zu besuchen,
gehört zu meiner Lieblings-Freizeitbeschäftigung.
Auch Wandern in den
wunderschönen Karpaten ist ein sehr
gutes Gegengewicht zu meiner sonst sehr
aufregenden Woche.
Neben meiner Arbeit hier im Heim hatte
ich auch schon die Möglichkeit, andere
Hilfe, die von unserem Projekt ausgeht,
zu besichtigen. So war ich schon in einer
Psychiatrie in Codlea, in die wir letzte
Tage noch warme Decken geliefert haben.
Die Menschen werden dort kaum betreut
und erhalten wenig Nahrung, durch die
Reihen werden alle gleich unter Drogen
gesetzt, damit sie den größten Teil des
Tages verschlafen. Bei vielen fragt man
sich auch, warum sie überhaupt dort
sind. Die Kinder erhalten dort von einem
alten Professor Physikunterricht, was für
mich erst ein ungewohntes Bild war. In
der Psychiatrie sorgen wir mit den Kindern
wenigstens für ein bisschen Programm
und Abwechslung. Ich plane bald,
wenn ich ein paar Rumänische Lieder auf
der Gitarre spielen und singen kann, häufiger
dorthin zu fahren. Gerade zu Weihnachten
planen wir ein kleines Konzert
dort oben.
Andere Hilfe, die ich kennen gelernt
habe, war das kleine vorgelagerte Romadorf
vor der Stadt Persan, wo wir einige
Kleiderspenden hingeliefert haben,
die bei uns nicht gebraucht wurden.
Wir wurden sehr herzlich begrüßt und
der Anblick von so viel Armut war für
mich erst erschreckend. Jedoch hatte ich
schnell die kleinen Kinder auf dem Rücken
sitzen und wir veranstalteten die
ersten Wettrennen. Begeistert wurde aus
Büchern vorgelesen und ich hab auch ein
paar Nüsse geschenkt bekommen. Den
Erwachsenen habe ich dann geholfen,
die Kleiderspenden in die gedrungenen
Lehmhütten zu tragen. Wobei ich mich
die ganze Zeit gefragt habe, wie all die
Menschen in den kleinen Häusern mit
den vielen Durchzugslöchern Platz finden.
Bei der zweiten Lieferung, die ich
fuhr, war ein Schulrucksack dabei, um
den gleich darauf der Kampf zwischen
den Kindern ausbrach. An dieser Stelle
möchte ich mich bei den Spendern der
ca. 50 Schultaschen und die zahlreichen

  2013•016 - F A C T S:

Abenteuern erlebt••Abwechslung••Anblick••Anhalter••Arbeit••Armut
Begeistert••Betreuer••Bruder
Codlea
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