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  2012•063 - T E X T:

jeden bei einer Änderung des Bestehenden mitzunehmen. Eine Reform ist für Sie nur dann gut, wenn keiner auf der Strecke bleibt und für jeden ein Mehrwert dabei herausspringt. Sie springen daher nicht auf jeden Reformzug auf, zumindest nicht, solange Sie nicht genau wissen, wohin die Reise geht. Sie treiben auch nicht jede Woche ein neues Borstenvieh durch das schulpolitische Dorf. Sie sind, und ich sage das überhaupt nicht abwertend, sondern im Gegenteil anerkennend und wohlwollend: Sie sind kein Revolutionär. Das Fahnenschwenken überlassen Sie anderen und das Stürmen von Barrikaden ist nicht Ihr Ding. Sie reagieren auf eine Reform oder eine neue Idee zunächst mit Nachdenken. Sie beraten sich mit anderen und holen sich Rat ein. Ich erinnere mich an Diskussionen in der Schulpflegschaft, wenn es beispielsweise um den offenen oder gebundenen Ganztag ging oder die Frage, ob Nachmittagsunterricht oder lieber Samstagsunterricht wünschenswert sei. Sie lassen sich jedenfalls nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Sie beobachten, welche Erfahrungen andere machen. Wenn eine Idee sich dann als gut bewährt hat, dann hat es sozusagen seine Praxistauglichkeit auch für das Dionysianum bewiesen. Wenn es sich nicht bewährt hat, dann haben Sie unserer Schule eine schlechte Erfahrung erspart. Sie sorgen damit dafür, dass möglichst niemand überfordert wird. Diese Überlegtheit und Zurückhaltung hat aber nach meiner festen Überzeugung dem Gymnasium Dionysianum gutgetan und bleibt Ihr Verdienst für diese Schule.
Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Weg alles Gute. Sie wollen, wie Sie mir einmal gesagt haben, noch viel reisen. Daran tun Sie gut. Da Sie Englischlehrer sind, darf ich an dieser Stelle Shakespeare’s Hamlet zitieren: „Es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt“. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und viele Reisen für spannende Erfahrungen jenseits aller Schulweisheit.
Vielen Dank!



Applaus ähnelte dem eines Popstars
Schülerschaft des Gymnasiums Dionysianum verabschiedet Direktor Herbert Huesmann an seinem letzten Arbeitstag

  2012•063 - F A C T S:

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