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  2009•049 - T E X T:

erschienenen, als Abenteuergeschichte drapierten philosophischen Roman CANDIDE OU L'OPTIMISME in einer von Ulrich Bag­gemann sehr frei in den Kontext unserer Zeit übersetzten Bühnenfassung darbot. Voltaire lässt die Geschichte des Candide bekanntlich auf dem Schloss des westfäli­schen Barons Thunder ten Tronckh begin­nen, wo er nicht nur die Bekanntschaft der Barones Cunegonde, sondern auch des Maitre Pangloss macht, der ihn als Anhän­ger der Philosophie Gottfried W. Leibniz' davon zu überzeugen versucht, dass man in der "besten aller möglichen Welten" lebe . Der junge Candide findet Gefallen nicht nur am grenzenlosen Optimismus seines Lehrers Pangloss, sondern auch an den Reizen der jungen Cunegonde, mit der er sich hinter einem Paravent auf ein Techtel­mechtel einläst. Diese Begegnung bleibt nicht ohne Folgen, insofern der strenge Baron die Verliebten überrascht und Can­dide aus seinem "paraclis terrestre" ver­treibt. Bei seinen Reisen um den Globus wird Candide nun, wie Ulrich Baggemann in dem informativen und schön gestalte­ten Begleitheft zur Inszenierung schreibt, "mit dem Übel der ganzen Welt konfron­tiert", trifft aber auch immer wieder rein zufällig auf den beharrlich seine Lehre verkündenden Maitre Pangloss und die geliebte Cunegonde. Ein Ende finden die Abenteuerreisen unseres Helden schließ­lich in Konstantinopel, wo er die alt und hässlich gewordene Cunegonde freikauft und widerwillig heiratet und schließ­lich, gemeinsam mit seinem Lehrer Pan­gloss, zu der Erkenntnis gelangt, dass der Mensch in den Garten Eden hineingestellt worden ist ut operaretur eum, damit er ihn bebaue, da dies das einzige Mittel sei, das Leben erträglich werden zu lassen.

Einen unmittelbaren Anknüpfungspunkt für die Inszenierung fand Pustekuchen in Thomas von Aquins berühmter These Omne ens est bonum (Alles Sein ist gut), die im rechten Teil des von Wilhelm Hil­genberg angeregten und 1952 von Trude Dinnendahl-Benning geschaffenen Bil­der-Triptychons in der Aula eingelassen ist, unmittelbar hinter der Bühne, auf der unsere Schülerinnen und Schüler diesen Satz mehrfach variieren. In der Einleitung zum Begleitheft beruft sich Ulrich Bag­gemann auf Ingrid Peter (Kindlers Lite­raturlexikon), die Voltaires Candide als ein "doppelsinniges" und "widersprüchli­ches" Werk einschätzt, das "sowohl pes­simistisch, zynisch und skeptisch als auch optimistisch" sei. Allen Utopien, Heilsleh­ren und Seinspekulationen setze es "den Mut zur Arbeit, wenn nicht als letzten Sinn des Lebens, so doch als Möglichkeit, es mit Würde zu bestehen, entgegen". In seiner Adaptation hält U. Baggemann an dieser Deutung grundsätzlich fest, aber er lässt "seinen" Candide nicht nur die Welt des 18. Jahrhunderts, so z.B. das Erdbe­ben in Lissabon aus dem Jahre 1755 und das noch nicht zivilisierte Amerika, son­dern auch die Schrecken von Guantanamo und die gleißend glitzernde Medienwelt erkunden. Dass am Ende jedoch Pangloss die Weltherrschaft übernimmt und damit die "schlimmst mögliche Wendung" ein­tritt, markiert wohl am deutlichsten die Distanz zu Voltaires Roman und die Nähe zur Dramaturgie Friedrich Dürrenmatts. In beiden Texten jedoch ist Candide ein nach Erkenntnis und dem Sinn des Lebens suchendes Individuum, ein wahres Kind der Aufklärung, immer wieder neu gefor­dert, " ...in der Welt ... nach dem Rechten [zu] sehen, als einem zu Erwartenden und Betreibbaren; dann ist Segen dabei und

  2009•049 - F A C T S:

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