Aus
Anlass seines 75-j�hrigen Bestehens beschenkt der Verein Alter
Dionysianer (VAD) wieder seine Schule. Am 04. September 2002 �bergibt der
VAD-Vorsitzende Dr. Peter Rohlmann dem Schuldirektor OstD Herbert Huesmann in Anwesenheit
von Vertretern aus Politik und Wirtschaft der Stadt Rheine sowie des
Architekten und ehemaligen Dionysianers Prof. Josef Paul Kleihues eine
neue �Turmuhr�.
Die
Geschenkidee
Bei
der Ideenfindung gaben folgende Kriterien den Ausschlag: Dauerhaftigkeit
(l�ngere Wirkung und Nutzung), Merkbarkeit (Auff�lligkeit und Au�enwirkung),
vertretbare Kosten-Nutzen-Relation und breite Akzeptanz. Der VAD-Vorstand
schlug den Mitglie�dern vor, eine neue Turmuhr anfertigen zu lassen. Der
Vorschlag wurde im Herbst 2001 einstimmig angenommen. Auch die Schule und
die Stadt zeigten sich begeistert von der Idee. Nach Kl�rung
baurechtlicher, technischer, denkmalpflegerischer und finanzieller Fragen
stand fest, dass man den urspr�nglichen, beim Schulbau 1909 errichteten
Uhrenturm mit Uhrwerk und zwei Zifferbl�ttern nicht wieder entstehen
lassen kann. Stattdessen wird eine neue historisierende Uhr in die Fassade
des Giebels auf der S�dseite des Altbaus eingebaut. Nach Genehmigung des
Hochbau�amtes und der Denkmalschutzbeh�rde soll die Uhr in der von
Steingirlanden einge�fassten ovalen Rosette oberhalb des mittleren der
drei Aulafenster angebracht werden.
Das
Vorbild
Das
neue Werk ersetzt die alte Turmuhr, die beim Brand am �schwarzen
Donnerstag� vor Pfingsten, dem 17. Mai 1945, zerst�rt wurde. Um sie
seinerzeit wirkungsvoll zu installieren, setzte der Architekt Josef Franke
der ohnehin reich gegliederten Haupt�portalseite des Dionysianums links
oben einen quadratischen Turm mit gestufter Dachhaube auf, der heute nicht
mehr existiert. An seiner S�d- und Westseite waren die beiden Zifferbl�tter
� Durchmesser rund ein Meter � angebracht. R�mische Ziffern waren in
die hellen Zifferbl�tter eingepr�gt; die Zeiger verj�ngten sich zu
ihrem oberen Teil hin und wiesen Rillen bzw. Zierl�cher auf. Verbunden
war die elektrisch betriebene Turmuhr mit einer Standuhr im B�ro des
Direktors, die in den 50er oder 60er Jahren durch eine Signalhauptuhr der
Firma Telefonbau & Normalzeit ersetzt worden ist.
Der
Hersteller
Uhr
und L�utewerk der Turmuhr, von der �Turmuhrenfabrik und Glockengie�erei
J. F. Weule� in Bockenem am Harz erstellt, wiesen nach ihrer Montage am
Dionysianum zun�chst �rgerliche Kinderkrankheiten auf. Denn die um 1910
erstmals installierten elektrisch gesteuerten Uhren wurden zwar als sehr
modern angesehenen, waren aber noch nicht hinreichend erprobt. In diese
Serie geh�rte auch die Weule-Uhr in Rheine.
Die
Firma Weule hatte Weltruf. Sie lieferte von 1826 bis 1954 Turmuhren und
Glocken�spiele in alle Kontinente. Die meisten sind noch heute funktionst�chtig.
St�ndiger Uhrwerke-Zulieferer war in den letzten Jahren des Bestehens der
Firma Weule unter anderem die �Turmuhrenfabrik, Glockenspielbau,
Glockenl�uteanlagen Eduard Korf�hage & S�hne� in Melle/Buer.
Daher ist sie mit Weule-Uhren vertraut. Ihr erteilte der VAD den Auftrag
zum Bau seines Jubil�umsgeschenks an das Dionysianum.
Form
und Fassung der �historisierenden Schuluhr�
Die
Uhr erh�lt ein wei�grundiges Zifferblatt mit r�mischen Ziffern in
relativ einfacher und klarer Aussage. Es muss handgefertigt werden und
besteht aus durch Kupferrohr verst�rktem Kupferblech, das durch spezielle
Grundierung und Eloxierung wetterfest gemacht wird. Seine Gr��e wird
rund einen Meter im Durchmesser betragen. Die schlichten Zeiger verj�ngen
sich zur Spitze. Zwischen Mauerwerk und Zifferblatt liegt das elektrisch
betriebene Motorzeigertriebwerk aus rostfreiem Stahl. Dar�ber hinaus
wurde die wiederentdeckte �alte Standuhr�, die Steueruhr der
Erstausstattung, �ber�arbeitet. Sie soll im Schulgeb�ude an einer
markanten Stelle zusammen mit einer Informationstafel (Herkunft,
Zusammenhang mit der Au�enuhr, Geschenkanlass, Schenker, Aktivit�ten des
VAD) aufgestellt werden.
Die Kosten
F�r Lieferung und Montage der
Funk-Hauptuhr wurden rund 5.500,� DM veranschlagt. Die Instandsetzung
der Standuhr erfordert einen weiteren Betrag von bis zu 1.500,� DM.
Hinzu kommen Kosten f�r Vorarbeiten, die die Stadt Rheine als Schultr�ger
erbringt. Maximal entstehen 10.000,� DM (ca. 5.100 EUR) f�r das
VAD-Geschenk.
Das
Gesamtensemble wird am 04. September 2002 funktionsfertig �bergeben. Am
Tag des Jubil�umsfeierlichkeiten, dem 07.09.2002, wird dann auch au�erhalb
des Schulgeb�udes weithin sichtbar sein, was die Stunde schl�gt.
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