2018•195 - T E X T: recyclebar und aufwertbar“ macht – das ist sein Thema. Und im Zuge der Digitalisierung wandeln sich auch die Geschäftsmodelle: „Das Produkt als Dienstleistung“, lautet das Credo. Es funktioniert, wie Konietzko mit Geschäftsmodellen belegt: Zum Beispiel bei Airbnb („Der größte Anbieter von Unterkünften besitzt keine Immobilien“), Uber („Das größte Taxiunternehmen besitzt keine Fahrzeuge), Alibaba („Der größte elektronische Händler hat keinen Lagerbestand“) und Facebook („Das größte Medienunternehmen produziert keine eigenen Inhalte“). Weil die Mobilität einer der Sektoren mit dem höchsten Ressourcenverbrauch und negativen Umwelteinfluss ist, untersucht der Rheinenser auch diesen Bereich. Sein Vortrag am Dienstagabend in der Stadthalle vor gut 40 Zuhörern steht denn auch unter dem Titel „Nachhaltige Stadtmobilität: Neue Geschäftsmodelle, exponentielle Technologien und mutige Politik“. Eingeladen hatten die örtlichen Fraktionen von CDU und Grünen. Konietzko zeigte auf, wie sich Solar- und Batterietechnologien ständig verbessert haben; wie junge Start-Ups mit den neuen Technologien neue Geschäftsmodelle entwickeln – zum Beispiel das Projekt des Computer-Nerds George Hotz, der ein Gerät anbietet, mit dem man handelsübliche Autos zum Selbstfahrer umrüsten könnte. Oder einfach nur die schlichte Idee, Batterien eine Zeit lang im Auto zu nutzen, um sie dann später, wenn ihre Leistung nachgelassen hat, als Energiespeicher im Haushalt einzusetzen. Fazit: Die Digitalisierung setzt unsere Welt in Bewegung, Kreativität ist vorhanden. Es braucht aber auch „mutige Politik“ – auch auf kommunaler Ebene –, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Andreas Senger regte indes an, auch Bewährtes weiterzuentwickeln. Er warne davor, die Diesel-Technologie „kaputtzureden“. Der geschäftsführende Gesellschafter der Senger-Gruppe zeigte sich zwar überzeugt, dass „die E-Mobilität massiv kommen“ werde, betonte beim Blick auf Autos allerdings auch die aktuellen Schwächen wie mangelnde Reichweite und nicht ausreichend vorhandene Infrastruktur. Mit dem Einsatz von synthetischen Kraftstoffen bei den „Verbrennern“ ließe sich zudem die vorhandene Infrastruktur nutzen.
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